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Fragen zur Vereinssteuerung, Gemeinnützigkeit und Buchführung in Vereinen 
Das Wie der EÜR-Buchhaltung /Journal
von: brimberry ()
Datum: 12.04.2016

Hallo,

mich würde interessieren, wie eigentlich das Wie einer EÜR-Buchhaltung abläuft. Angenommen ein Verein hat:
1x Sparkassen-Konto
1x Volksbank-Konto
1x Volksbank-Sparkonto
1x PayPal-Konto
1x Barkasse

Wie gehe ich am Besten mit dem Journal der Buchhaltung vor?

Habe jetzt für jedes einzelne Konto eine eigene Tabelle angelegt mit folgenden Werten:
Datum | Konto | Auszug | Verwendungszweck | Einnahmen | Ausgaben | Bereich | Zuordnung | Umbuchung | IB | VW | ZB | SWG | (offene Buchung)

Das könnte jetzt wie folgt aussehen:
01.01.2015 | Sparkasse | 01/2015 | Deutsche Post - Porto | 0 | 0,55 | Ideeler Bereich | Porto | 0 | -0,55 | 0 | 0 | 0 | 0
12.01.2015 | Sparkasse | 01/2015 | Einzahlung Umbuchung | 50 | 0 | Umbuchung | Umbuchung | 50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0

Das sind jetzt nur mal fiktive Beispiele oben. Aber kann man das so für jedes Konto machen? Oder muss ich das noch alles einmal zusammenfassen? Oder macht man sowas ganz anders?

Selbstverständlich liegt die Tabelle in ausgedruckter Form vor ;)

Was wird denn gerne vom Finanzamt angenommen oder gesehen?

Vielen Dank und Grüße

Re: Das Wie der EÜR-Buchhaltung /Journal
von: Wolfgang Pfeffer ()
Datum: 12.04.2016

Grundsätzlich geht das so. Das System über verschiedene Tabellen zu führen, ist allerdings recht sperrig.
Der Schritt, eine richtige Finanzbuchhaltung einzusetzen, ist da nicht weit und das ist dann auch finanzamtskonform.
Das Problem bei diesen Formen des Amerikanischen Journals ist halt, dass die Tabellen sehr unübersichtlich werden, weil sich die Kosten- und Ertragsarten auf die steuerlichen Bereiche verteilen.

Re: Das Wie der EÜR-Buchhaltung /Journal
von: brimberry ()
Datum: 13.04.2016

Um was geht es denn dem Finanzamt genau? Nur um die reine Aufzeichnung mit Sichtbarkeit des Kassenbestands?

Das alte Kassenbuch warvein richtiges Buch und bestand aus Papier. Nach 15 Jahren war es voll. Es war so ähnlich aufgebaut nur dass eben einzelne Spalten für Porto, Urkunden, Mitgliedsbeiträge und Spenden gab, sodass man nicht immer wusste ob es nun im ideellen Bereich oder im Zweckbetrieb oder was auch immer ist (zum Beispiel splittung porto zweckbetrieb, ideeler bereich) der Einsatz von einem Programm zum Beispiel WISO Mein Verein ist eigentlich absolut Humbug, da das Programm nicht die Funktion hat um ordentlich die Buchungsvorgänge zu erfassen bzw. es liefert am Ende auch ein ziemliches Wirrwarr an Aufstellung der Kasse. Professionelle Programme wie Lexware kosten auch entsprechend und sind für Vereine die keinen großen Geld Umsatz haben jedoch viele kleine Buchung nicht zu finanzieren.

Re: Das Wie der EÜR-Buchhaltung /Journal
von: MF ()
Datum: 13.04.2016

Hallo,
in Bezug auf das Wiso Mein Verein kann ich Ihnen etwas genauer meine Erfahrung mitteilen. Ich habe Anfang des Jahres das Kassenamt übernommen und musste mich durch diverse Unterlagen kämpfen. Wir haben im Verein beschlossen das Wiso Mein Verein zu nutzen. Lexware ist mit Sicherheit etwas komfortabler aber uns hat auch der Preis abgeschreckt.
Wir haben über die Erlöse/Kostenfunktion die Aufteilung in die einzelnen Vereinsbereiche bewerkstelligt, sodass wir am Jahresende die Werte nur noch in eine übersichtliche Tabelle fürs Finanzamt bringen müssen.

Gruss MF

Re: Das Wie der EÜR-Buchhaltung /Journal
von: Wolfgang Pfeffer ()
Datum: 13.04.2016

Das Finanzamt will zunächst eine entsprechende Gewinnermittlung. Da wäre es schon gut, wenn die Softwarelösung die auf Basis der Erfasssung umstandslos generieren könnte.
Das Problem bleibt, dass die Aufzeichnungen so geführt werden müssen, dass Löschungen usf. kenntlich bleiben. Das ist mit einer Tabellenkalkulation nicht garantiert.

Re: Das Wie der EÜR-Buchhaltung /Journal
von: brimberry ()
Datum: 13.04.2016

Das heißt, am Besten alles in jedem Fall auf Papier niederschreiben?

Re: Das Wie der EÜR-Buchhaltung /Journal
von: Wolfgang Pfeffer ()
Datum: 13.04.2016

Ich sehe da keinen rechten Unterschied. Schließlich wird das Papier aus den Dateien generiert und ist jederzeit austauschbar.
In der Praxis scheinen die Finanzämter aber wenig Probleme zu bereiten. Schließlich liegen die Belege vor und auch klassische Fnanzbuchhaltungen erlauben, z.B. über die Stapelbuchungsfunktion, in gewissen Umfang Änderungen, die nicht gekennzeichnet sind.