Ich bin der Schatzmeister des gemeinnützigen Tierschutzvereins "Hundeleute Tierschutz e.V.", der im Jahr 2021 gegründet wurde. Der Hauptzweck gemäß Satzung ist die Vermittlung von notleidenden Tieren im In- und Ausland.

Tatsächlich vermitteln wir Hunde aus rumänischen Tierheimen und Pflegestellen nach Deutschland.
Zur Deckung der Kosten erhalten wir pro Tier eine vertraglich geregelte Schutzgebühr von den deutschen Adoptanten. Die Schutzgebühr geben wir zu 95% weiter an die Partner in Rumänien. Dazu zählen in erster Linie die Tierschützer und die Transportunternehmen. Der Geldfluss nach Rumänien erfolgt fast ausschließlich über Paypal, bei Zahlungen an private Tierschützer ohne Beleg.

Ich muss schnellstmöglich den Jahresabschluss für das Jahr 2021 erstellen. Aktuell weiß ich nicht, wie die Schutzgebühr und die Zahlungen ins Ausland zu verbuchen sind.

Aktuell beschäftigen mich folgende Fragen:
Gehört die Schutzgebühr zum ideellen Bereich oder zum Zweckbetrieb?
Falls sie zum Zweckbetrieb gehört, ist sie dann umsatzsteuerpflichtig? Die Umsatzsteuer wurde in den Schutzverträgen nicht ausgewiesen.
Kann ich die Zahlung an die privaten Tierschützer als Spende verbuchen.

Ich freue mich über jede Antwort.

Gehört die Schutzgebühr zum ideellen Bereich oder zum Zweckbetrieb?
# Da gibt es leider widersprüchliche Aussagen der Rechtsprechung. Deswegen würde ich sie dem Zweckbetrieb zuordnen (Finanzgericht Nürnberg, Urteil vom 21.01.2020, 2 K 114/19).

Falls sie zum Zweckbetrieb gehört, ist sie dann umsatzsteuerpflichtig? Die Umsatzsteuer wurde in den Schutzverträgen nicht ausgewiesen.
# Ja, es sind zweifellos Leistungsentgelte.

Kann ich die Zahlung an die privaten Tierschützer als Spende verbuchen.
# Spenden an Privatleute sind nicht möglich. Das müsste also als Betreuungsaufwand verbucht werden.

Mit den Zahlungen an die privaten Tierschützer in Rumänien werden die Kosten für die Versorgung (Tierarzt, Futter, etc.) des vermittelten Hundes gedeckt.
- Kann ich das tatsächlich als Betreuungsaufwand verbuchen?

Wir überlegen gerade, ob wir die Schutzgebühr reduzieren, sodass sie nur noch die Transportkosten (110€) abdeckt. Der Rest, der für die Tierschützer gedacht ist, soll dann zukünftig als Spende eingehen. Damit lägen wir bei 50 bis 60 vermittelten Hunden pro Jahr unter der umsatzsteuerpflichtigen Grenze von 17.500€.
- Ist diese Konstellation aus steuerlicher Sicht möglich?
- Können wir die Betreuung der Tierschützer über die erhaltenen Spenden abwickeln?
- Muss die erhaltene Spende dann ausdrücklich zweckgebunden (für Hund: xyz) sein?



Edited 3 time(s). Last edit at 25.11.2022 by RueKow.

Mit den Zahlungen an die privaten Tierschützer in Rumänien werden die Kosten für die Versorgung (Tierarzt, Futter, etc.) des vermittelten Hundes gedeckt.
- Kann ich das tatsächlich als Betreuungsaufwand verbuchen?

# Ja, es sind jedenfalls Kosten der Tierbetreuung. Die Frage ist, wie die Ausgabe belegt werden können.

Wir überlegen gerade, ob wir die Schutzgebühr reduzieren, sodass sie nur noch die Transportkosten (110€) abdeckt. Der Rest, der für die Tierschützer gedacht ist, soll dann zukünftig als Spende eingehen. Damit lägen wir bei 50 bis 60 vermittelten Hunden pro Jahr unter der umsatzsteuerpflichtigen Grenze von 17.500€.
- Ist diese Konstellation aus steuerlicher Sicht möglich?
#Spenden müssen ohne Gegenleistung gegeben werden. Wer ein Tier aufnimmt, bekommt aber eine Gegenleistung

- Können wir die Betreuung der Tierschützer über die erhaltenen Spenden abwickeln?
# Das schon, weil es ja zweckgebundene Ausgaben sind.

- Muss die erhaltene Spende dann ausdrücklich zweckgebunden (für Hund: xyz) sein?
# Nein.

Welches Einnahmen-Konto des SKR49 soll ich für die erhaltene Schutzgebühr verwenden?



Edited 1 time(s). Last edit at 29.11.2022 by RueKow.

Das gibt es natürlich kein spezielles. Es muss halt ein Umsatzerlöskonto im Zweckbetrieb sein.