Hallo Herr Pfeffer,

ist es rechtens, dass der neu gewählte Vorstand eigenständig entscheidet, den zwei ausscheidenden Vorstandsmitgliedern je einen Gutschein in Höhe von 60 Euro zu schenken, die aus der Vereinskasse (also den Mitgliedsbeiträgen) bezahlt werden? Unser Kassenwart schlägt gerade Alarm und meint, das wäre nicht korrekt.

Danke im Voraus für die Antwort,
viele Grüße
Eva

Steuerlich gäbe es hier kein Problem. Vereinsrechtlich gilt das Prinzip des "gewöhnlichen Geschäftskreises": Der Vorstand darf solche Geschäfte ohne Zustimmungt der Mitgliederversammlung tätigen, wenn das auch bisher schon gemacht wurde. Dabei wird in diesen Fall sicher auch die Frage sein, ob die genannten Beträge bezogen auf die Gesamtumsätzes des Vereins überhaupt relevant sind. D.h. nicht jeder "Kleinkram" bedarf der Zustimmung der MV.

Hallo Herr Pfeffer,
aus gegebenem Anlass melde ich mich noch einmal zu diesem Thema: Unsere Kassenwartin erhielt den Auftrag vom Vorstand, einen Gutschein über 60 Euro, den ein ausgeschiedenes Vorstandsmitglied als Dank für geleistete Arbeit vom neu gewählten Vorstand erhalten hatte, einzulösen. In unserem Fall bedeutet das, dass der Gutschein für eine Vereinsreise eingelöst werden kann und damit den eigenen Kostenanteil an der Reise mindert. Unsere Kassenwartin weigert sich strikt, da diese Zuwendung nicht von der Mitgliederversammlung entschieden wurde, sondern vor 4 Jahren vom Vorstand. Sie vertritt die Meinung, dass es unethisch ist, wenn "ein Vorstand einen anderen Vorstand beschenkt und sich dann bei der Bezahlung der Mitgliederbeiträge bedient und dies alles an der Mitgliederversammlung vorbei" (wörtlich zitiert).

Die Kassenwartin ist nicht Teil des Vorstandes. Müssen wir uns das gefallen lassen? Besteht die Möglichkeit, die Kassenwartin ihres Amtes zu entheben wegen Verlust der Vertrauensbasis und einen neuen Kassenwart bis zur nächsten Mitgliederversammlung benennen? Beste Grüße, Eva

Zunächst ist der Einwand nicht überzeugend, weil nicht bei jeder Bagatelle die Mitgliederversammlung befragt werden muss. Zum anderen hat natürlich eine Kassenwartin, die nicht Vorstandsmitglied ist, hier kein Votum. Sie unterliegt den Weisungen des Vorstands und hat eine Stimme nur im Rahmen der Mitgliederversammlung.