Hallo, ich noch mal.

Wir wollen uns zusammen mit einigen Mitgliedsorganisationen auf eine Ausschreibung der EU hin bewerben. Jedes Mitglied (insgesamt sind es 10) zahlt für die Finanzierung dieser Ausschreibung pauschal einen Beitrag von 100 Euro an. Wie muss ich diesen Betrag in der Buchhaltung behandeln?

Danke und Gruß
Henri

Da keine Gegenleistung erfolgt und die Zahlung freiwillig ist, handelt es sich um eine Spende.

Danke für die Antwort. Ist es denn auch dann eine Spende wenn wir die Ausschreibung gewinnen und ein Ertrag übrig bleibt, der dann unter den Mitgliedern aufgeteilt wird?

Henri

Ist Ihr Verein nicht gemeinnützig?
Eine Spende unterliegt natürlich der Mittelbindung.

Doch, wir sind gemeinnützig. Es wird so aussehen, dass die "Spende" unserer Mitglieder der Finanzierung des Antrages dient. Dieser Antrag wird von einem Consultingbüro für uns bearbeitet. D.h. wir bekommen dann eine Rechnung über 1.800 €, die dann von den Mitgliedern finanziert wird (9x 200€). Ich bin am überlegen, ob wir nicht im Zweckbetrieb auf der sichereren Seite wären. Zumal die Rechnung des Consultingbüros aus dem europäischen Ausland kommt. D.h. im Zweckbetrieb wären wir doch voll vorsteuerabzugsberechtigt....

Danke für die Hilfe!

Wie gesagt, spricht hier zunächst nicht gegen eine Spende. Erträge unter Mitglieder aufzuteilen, ist in einem gemeinnützigen Verein aber nicht zulässig. Rechnunge für Leistungen wäre aber denkbar.

Ob im Zweckbetrieb ein Vorsteuerabzug möglich ist, hängt davon ab, ob die Umsätze steuerpflichtig sind.

Hallo nochmal,

ich habe mich jetzt noch mal etwas genauer in das Projekt eingelesen. Wie gesagt sind wir ein gemeinnütziger Verein dessen Zweck die Förderung der internationalen Gesinnung, insbesondere der grenzübergreifenden Zusammenarbeit ist.
Es geht bei dem Projekt um grenzübergreifende öffentliche Dienstleistungen - somit würde das in den Satzungszweck fallen. Das Projekt wird von der EU mit einem Betrag von 200.000 Euro gefördert. Wir werden dieses Projekt mit mehreren Mitgliedern durchführen. Da die Gesamtkosten höher als der geförderte Beitrag liegen, beteiligt sich jedes Mitglied mit einer Kofinanzierung von rund 5.000 € an dem Projekt. Es wird also keinen Gewinn geben aus dem Projekt - nur den Erkenntisgewinn :). Der Nutzen aus dem Projekt wird in erster Linie den Partnern zukommen, es soll aber auch ein europäischer Mehrwert erzeugt werden. Also könnte man das Projekt doch im ideellen Bereich lassen?

Die beteiligten Partner erwarten von uns nun eine Zahlungsaufforderung (Rechnung) über die 200 Euro Spende. So funktioniert das aber doch nicht, oder? Ich kann doch keine Aufforderung für eine Spende schicken??

Herzlichen Dank für die Hilfe!

Ich noch mal. Unser Vereinsvorsitzender schlug jetzt vor in den Briefen eine Umlage anzufordern? Ist das möglich?

Eine Umlage wäre nur möglich, wenn die Satzung das regelt.
Da es um freiwillige Zahlungen geht, spricht nichts gegen die Bezeichnung Spende. Natürlich kann man dazu auffordern, man nur niemanden dazu verpflichten.

Ob das Projekt in den ideellen Bereich oder Zweckbetrieb fällt, kann ich ohne nähere Angaben nicht beurteilen

Ok! Vielen Dank!

LG Henri

Umlage regelt unsere Satzung natürlich nicht :( Wie sieht es denn aus wenn man das ganze "Zuschuss" nennt. Gleiche Problematik?

Es bleibt eine freigebige Zuwendung.
Ich verstehe aber das Problem nicht so richtig. Warum darf es nicht einfach "Spende" heißen.

Hallo Herr Pfeffer,

zunächst noch mal ein frohes Neues Jahr!
Wir haben es nun bei der Spende belassen und diese auch "einfgefordert". Ich bin mir nun unsicher bei der zeitlichen Abgrenzung?
Der Projektantrag muss bis zum 10.01.2017 eingegangen sein. Spenden hierfür sind jetzt im Dezember 2016 und auch im Januar 2017 eingegangen; ebenso ist eine Rechnung an uns für die Projektantragsausfüllung im Dezember 2016 eingegangen und wir sind Bilanzierer. Das Projekt selber wird 2017 laufen. Muss ich hierfür etwas abgrenzen? Darf man Spenden zeitlich abgrenzen?

Danke schon mal wieder ;)

Spenden zeitlich abzugrenzen macht grundsätzlch keine Sinn, weil dem keine Verbindlichkeit gegenübersteht (wie bei passiven Rechnungsabgrenzungsposten). Es gibt dazu auch keine Not, die Spenden sind ja steuerfrei.