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Rechtliche und organisatorische Fragen des Vereinslebens 
Ärger mit Pächter
von: boernie53 ()
Datum: 15.01.2017

Hallo Forum,
ich habe ein Problem, dass aber einiger Zeilen bedarf.
Nachdem ein Pächter unserer Gartenanlage den Garten wechselte, brachte er einen neuen Kandidaten für diesen, jetzt leeren, Garten als Nachfolger mit. Der Garten selbst ist gepflegt, aber die Laube muss dringend innen und außen saniert werden. Dieser Nachfolger ist ein Migrant mir seiner Familie. Das Übersetzen übernahm der Sohn, der recht ordentlich unsere Sprache verstand und sprach. Die Familie war begeistert und wir machten einen unbegrenzten Pachtvertrag. Schon am nächsten Tag rief er mich an, dass der Garten doch nicht gewollt ist. Ich rief unseren Verband an und man meinte auch dort, Vertrag ist Vertrag. Ich ließ mir die Sache durch den Kopf gehen und fertigte eine außerordentliche Kündigung an, die er nur noch unterschreiben sollte. Das sollte drei Tage später geschehen. Nach zwei Tagen rief seine sehr gut deutsch sprechende Schwester an. Man kenne die Gesetze. Eine solche Kündigung ist nicht in Ordnung und man möchte den Garten behalten. Ich ließ mich drauf ein. Einen Monat später wurde ich um ein Treffen gebeten. Man wolle den Garten abgeben. Die Arbeit geht vor und man schafft den Garten nicht zu bearbeiten. Ich schrieb sofort eine Kündigung und verlangte die Schlüssel. Fast beim Verabschieden, fragte er, ob wir einen anderen Garten hätten und sein Cousin wird den eben gekündigten Garten übernehmen. Ich sagte, dass das so nicht geht. Am nächsten Tag stand der Cousin vor der Tür und wollte in (wörtlich)“seinen Garten. Ich zeigte ihm den Garten und vertröstete auf das kommende Frühjahr, falls überhaupt. Dem Kurzzeitpächter teilte ich mit, dass er bis zum... seine vom Vorgänger gekauften Geräte raus holen kann. Anstatt einer Verabredung dazu erhielt ich an zu diesem Termin von ihm einen Anruf, bei dem ich beschimpft wurde als ausländerfeindlich und all das was dazu gehört. Er meinte, wenn der Cousin den Garten nicht bekommt, möchte er seinen Namen wieder s haben, sonst beschwert er sich beim Oberbürgermeister, was mir egal ist. Wir als Vorstand sind dagegen, dass wir diese Familie wieder als Pächter nehmen Ich habe die Sache dem Verband geschildert, die halten sich bis jetzt bedeckt.
Ich habe inzwischen drei potentielle Bewerber für den Garten. Kann ich ihn vergeben?

Es wäre schön, wenn mir hier der Rücken gestärkt wird.
Vielen Dank an alle, die antworten und ihre Meinung schreiben.
boernie53

Re: Ärger mit Pächter
von: Hardy ()
Datum: 15.01.2017

Pächterwechsel von: boernie53 () am 7.11.2017: Da hattest Du auch von einen Pachtvertrag mit einen Asylanten geschrieben. Ich denke, Dein Vorstand sollte nun die Rechtberatung eines RA in Anspruch nehmen, ggf. habt Ihr eine RSV bzw. zahlt dafür auch an den Kreis-oder Landesverband.
Viel Erfolg
Hardy

Re: Ärger mit Pächter
von: Hardy ()
Datum: 16.01.2017

Boernie, natürlich war Dein 1. Beitrag wegen eines Asylanten betreffs Garten nicht erst 2017, sondern 2016.

Re: Ärger mit Pächter
von: Hardy ()
Datum: 16.01.2017

boernie, noch eine Ergänzung zum Nachlesen.
1. Such Dir im Internet die HP des LSK Sachsen der Kleingärtner
2. links dann die Rechtsecke (grün markiert) Klick
3.klick die Buchstaben G bis M an
4.nach unten rollen bis Du Kündigung der Mitgliedschaft und des UPachtvertrages lesen kannst
5.dann das nächste Fe3ld Kündigung Unterpachtvertrag lesen.
Dann merkst Du sicher, dass mit einer außerordentlichen Kündigung und dann darauf mit der Kündigung des Gartens, Dein Vorstand sich dieses Problem selber aufgehalst hat.
Du kannst noch weiter über den o.g. Link Dir auch die Kriterien der Wertermittlung des hiesigen LSK ansehen, der auch bei Dir nicht wesentlich anders sein dürfte.
Hardy

Re: Ärger mit Pächter
von: boernie53 ()
Datum: 17.01.2017

Hallo Hardy,
ich bedanke mich herzlich für deine Antworten und die Tipps zum Nachlesen. Eine sehr interessante HP.
Das Problem ist eben das "heute so, morgen so" - Getue des Pächters. Deshalb waren wir froh nun schnell einen Schlußstrich zu ziehen. Wir stellten uns gar nicht die Frage nach irgendwelchen dazugehörigen Dingen. Die Laube des Gartens ist stark reparaturbedürftig. Deshalb wurde die "Parzelle" vor ca. 1 !/4 Jahr für 200 € an einen jungen Pächter verkauft. Der zog kurze Zeit später weg und verschenkte alles so wie es war. Das einzige, das er gemacht hatte, er strich die Laube blau. Beim letzten Wechsel bekam der Problembürger den Garten als solches auch geschenkt, bezahlte einen Betrag für ein paar Geräte und Plastestühle an den Vorgänger In einem Schreiben bat ich ihn, diese, seine Teile bis zum Termin zu entfernen, oder sie gehen in Vereinseigentum über. Wir als Verein wollen ja nichts von ihm. Er hat nichts verändert und wir wollen nichts haben, oder gemacht haben.
Gruß
boernie53